Worum ging´s?
Rassistische Vorurteile können negativ und positiv besetzt sein: So gibt es neben dem Bild des kriminellen „Zigeuners“ und Armutsmigranten aus Rumänien auch das der freiheitsliebenden „Zigeunerin“ in Bizets Oper Carmen. An den Vorstellungen über die heterogene Gruppe der Sinti und Roma lassen sich Mechanismen rassistischer Vorurteile aufzeigen und somit übertragen auf die Funktionsweise von Rassismus im Allgemeinen. Mit diesen beschäftigt sich auch das im März 2012 erschienene "Methodenhandbuch zum Thema Antiziganismus". Das pädagogische Konzept des Handbuchs und verschiedene Anwendungsmöglichkeiten wurden 2013 in diesem Seminar diskutiert und vorgestellt. Es folgte eine Einführung zum historischen und aktuellen Antiziganismus in Europa und Deutschland, sowie zur Struktur und Funktionsweise antiziganistischer Ressentiments. Die Seminarleitung hatten Markus End (Politikwissenschaftler) und Patricia Pientka (Historikerin). Beide gehören zu den Autor/innen o.g. Handbuchs.
Die Arbeitsweise
In ergebnisoffenen Übungen wurden Situationen geschaffen, die die Teilnehmenden mit kontroversen Positionen, Einstellungen und Bedürfnissen konfrontierten und zu eigenen Stellungnahmen herausforderten. Den Teilnehmer/innen ermöglichte dies, gelernte und vertraute Bilder und Erfahrungen differenziert zu betrachten, Perspektivwechsel vorzunehmen und so neue Erfahrungen zu sammeln. Das Methodenspektrum reichte von interaktiven Diskussions- und Positionierungsübungen, Aufgaben zur Schulung der Medienkompetenz im Zusammenhang mit Antiziganismus, der Arbeit mit aktuellem Musik- und Filmmaterial, über Rollenspiele, Fallbeispiele, Simulationen bis hin zu Karten- und Quizspielen.
Gefördert wurde die Veranstaltung von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft.
In Kooperation mit Treibhaus e.V. Döbeln.